Der lange Marsch zum Schinken-Consigliere:
anno 1962 --- Arnd Müller ...
erblickt die Welt als Sohn des Martin Müller und vor allem dessen Gertrud. - JA - Sie war die geborene Meyer, vor mir Chefin unseres Familien- unternehmens und für uns bereit, vom edlen Namen "Meyer" zu lassen, um den Sammelbegriff "Müller" zu erheiraten - all das für einen Kerl, viele Schinken und zwei Kinder.
Meine Kindheit war bestimmt von dunklen Räucherböden, in denen man sich mal verstecken und mal auf Nachbarn des Dorfes stoßen konnte, wenn sie anstanden für das Lohnräuchern ihrer frischen Keulen und der gemeinsamen Idee: Ein Schinken ist erst der Rede wert, wenn er Speck und Reife-Jahre verspricht ... In den Innungen griff da schon mit magerer Vernunft des schnellen Geldes der Quartalsschinken um sich.
Neujahr 1993 --- Arnd Müller ...
nimmt das Ruder unserer da 245 Jahre alten Schinkenräucherei - Aber: Wo will er hin? ... Der Bruder-N°1 wusste umgehend ein Treffen mit 'nem inspirierenden Rheingauwinzer zu organisieren. Das Erweckungserlebnis schält heraus: Einer zeigt jetzt, welche Höhen dem Ammerländer Schinken möglich sind - und - ich werde dieser Winzer am Schweinehintern.
Mit dem Ziel kann ich dem respektablen Wirken meines Vaters Paroli bieten. Statt seinem für seine Generation herausragenden Schinkenbild einer Reife von 8 bis 18 Monaten zu folgen, gibt es für mich das Feld des "alles darüber hinaus und bis zum Maximum" - ... Wie sich mittlerweile wieder zeigt, schaffen die größten Keulen mit den Möglichkeiten dieses Hauses 4 Reife-Jahre.